Meditation wird seit Jahrtausenden praktiziert. Aber seit wann gibt es Meditation eigentlich?
Wann genau sie entstand, lässt sich nur schwer sagen, da es keine genauen Aufzeichnungen gibt.
Man geht jedoch davon aus, dass Meditation vor mehr als 5000 Jahren in Indien entstanden ist. Im Laufe der Zeit hat sie sich in verschiedenen Kulturen und Religionen verbreitet.
Geschichte der Meditation einfach erklärt
Früheste Formen der Meditation könnten bereits vor 200.000 bis 150.000 Jahren von unseren Vorfahren in Form von Gruppenritualen und Meditationen am Lagerfeuer praktiziert worden sein.
Vedische Schriften aus Indien (ca. 1500 v. Chr.) enthalten die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Meditation.
Die Yoga-Sutras von Patanjali wurden zwischen 4. und 1. Jahrhundert v. Chr. verfasst. Sie beschreiben die acht Glieder des Yoga und verschiedene Meditationspraktiken.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde im Daoismus die daoistische Meditation entwickelt, um Körper und Geist zu harmonisieren und den Fluss des Qi (Lebensenergie) zu verbessern.
Im 1. Jahrhundert n. Chr. kam der Buddhismus nach China und brachte seine eigenen Meditationspraktiken mit, darunter die Konzentration auf den Atem und die Vipassana Meditation.
Im alten Japan entwickelte sich der Zen-Buddhismus, aus dem die Zazen Meditation hervorging.
Im 18. Jahrhundert wurden meditative Praktiken in den westlichen Kulturen immer populärer.
Im 20. Jahrhundert gewann die Meditation im Westen durch verschiedene Bewegungen und Persönlichkeiten wie Swami Vivekananda, Paramahansa Yogananda, Maharishi Mahesh Yogi und Jon Kabat-Zinn zunehmend an Bedeutung.
Heute meditieren laut einer Studie rund 15,7 Millionen Menschen in Deutschland.
Wie entstand die Meditation?
Die Geschichte der Meditation reicht weit zurück. Schon in den Anfängen der Zivilisation gab es kontemplative Praktiken.
Wenn wir Meditation als Kontemplation definieren, die den Geist mit Hilfe verschiedener Techniken fokussiert, wissen wir, dass es sie als spirituelle Praxis seit den Anfängen der Menschheit gibt.

Wandmalereien und archäologische Funde deuten darauf hin, dass diese frühen Formen der Meditation bereits in der Steinzeit praktiziert wurden.
Wissenschaftler vermuten, dass Gruppenrituale und Meditationen am Lagerfeuer vor 200.000 bis 150.000 Jahren unseren Vorfahren geholfen haben, das für die menschliche Evolution so wichtige Arbeitsgedächtnis zu entwickeln.
Diese Zusammenkünfte könnten als die ersten Meditationssitzungen betrachtet werden. Es wird angenommen, dass diese sogenannten „Feuerblick“-Meditationen das Gehirn so umstrukturierten, dass die Entwicklung von Symbolik und Sprache möglich wurde. (1), (2)
Die genaue Datierung der Meditation erweist sich jedoch als problematisch, da viele alte Praktiken zunächst mündlich überliefert und erst später schriftlich festgehalten wurden.
Verschiedene Kulturen und Gesellschaften hatten ihre eigenen Meditationspraktiken, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert haben.
Animistische Religionen von Jäger- und Sammlergesellschaften
In den frühen Jäger- und Sammlerkulturen spielte die Verehrung der Naturelemente eine zentrale Rolle. Die Menschen sahen die Kraft und das Leben in der Natur und betrachteten Wasser, Sonne, Mond, Pflanzen, Tiere, Ahnen und Geisterwesen als göttliche Manifestationen.
In diesen animistischen Religionen dienten Meditationspraktiken dazu, spirituelle Verbindungen zu diesen Elementen herzustellen und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu bewahren.
Schamanische Praktiken
Im Schamanismus galten Schamanen als Heiler und Vermittler zwischen der physischen und der geistigen Welt.
In vielen Kulturen führten Schamanen geführte Meditationen durch, die als „schamanische Reisen“ bekannt sind. Durch rhythmisches Trommeln oder den Gebrauch psychoaktiver Substanzen versetzten sich die Schamanen in Trancezustände, um in die Welt der Geister zu reisen. Dort erhielten sie Einsichten, Heilwissen und Ratschläge für ihre Gemeinschaft.
Aufgrund dieser Vielfalt und der mündlichen Überlieferung ist es schwierig, ein genaues Alter für die Meditation festzulegen. Fest steht jedoch, dass es sich um eine uralte menschliche Praxis handelt, die wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst ist.
Seit wann gibt es Meditation (laut schriftlichen Aufzeichnungen)?
Die historischen Quellen zu den Anfängen der Meditation sind begrenzt, da die Meditationspraxis oft mündlich überliefert wurde und es keine genauen schriftlichen Aufzeichnungen aus der Frühzeit gibt. Dennoch existieren einige Quellen und archäologische Funde, die auf die Anfänge der Meditation hinweisen.
Auch in anderen Kulturen wie der jüdischen, taoistischen und buddhistischen gibt es frühe Aufzeichnungen über Meditation.

1. Prähistorische Höhlenmalereien und Artefakte
Archäologische Funde von Höhlenmalereien und Artefakten in verschiedenen Teilen der Welt, z.B. in Europa, Afrika und Indien, deuten darauf hin, dass unsere Vorfahren bereits vor Tausenden von Jahren meditative Praktiken ausgeübt haben. Diese Funde lassen vermuten, dass die Menschen schon in prähistorischer Zeit versuchten, durch meditative Zustände eine Verbindung zur geistigen Welt herzustellen.
Die frühesten Hinweise auf Meditation finden sich im Indus-Tal, wo Archäologen Wandmalereien entdeckten, die auf eine Praxis hindeuten, die der heutigen Meditation ähnlich ist. Diese Darstellungen zeigen Menschen in meditativer Haltung – mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzend, die Hände auf den Knien ruhend und die Augen leicht geschlossen.
2. Vedische Überlieferungen und Schriften
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Meditation stammen aus den hinduistischen Veden, die um 1500 v. Chr. niedergeschrieben wurden (3). Die vedischen Schriften enthalten Anleitungen zur Beherrschung des Geistes und zur Erlangung höherer Stufen des Bewusstseins.
Zwischen 4. und 1. Jahrhundert v. Chr. wurden die Yoga-Sutras von Patanjali verfasst, die die acht Glieder des Yoga beschreiben. Zur gleichen Zeit entstand die Bhagavad Gita, ein umfassendes Epos der Philosophie des Yoga, der Meditation und der Praxis eines spirituellen Lebens.
Die vedischen Traditionen wurden jedoch bereits Jahrhunderte zuvor mündlich überliefert. Aufgrund der mündlichen Überlieferung und der Vielfalt der Meditationspraktiken in den verschiedenen Traditionen ist es kaum möglich, genau zu sagen, seit wann es Meditation gibt.
3. Frühe Hebräische Aufzeichnungen
Viele Menschen wissen nicht, dass Meditation im Judentum eine wichtige Praxis ist. Seit Jahrhunderten nutzen Juden Meditation, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen, sich selbst besser zu verstehen und inneren Frieden zu finden. Sehr oft meditierten die Menschen, während sie Psalmen sangen.
In der Tora wird von dem Patriarchen Isaak berichtet, der auf einem Feld eine Art jüdische Meditation namens „lasuach“ (hebräisch: לָשׂוּחַ lāśūaḥ, „meditieren“) ausübte (Genesis 24:63) Diese Art der meditativen Praxis wurde wahrscheinlich schon um 1000 v. Chr. praktiziert (4).
4. Daoistische und Buddhistische Aufzeichnungen
Zwischen 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. wurden im taoistischen China und im buddhistischen Indien verschiedene Formen der Meditation entwickelt. Die genauen Ursprünge dieser Praktiken, insbesondere der buddhistischen Meditation, sind jedoch unter Historikern nach wie vor umstritten.
Im alten China wurden erste Schriften über Meditation verfasst, etwa im Daoismus. Die daoistische Meditation hat ihren Ursprung in der Han-Dynastie um 206 v. Chr.
Sie hat sich in den folgenden Dynastien weiterentwickelt und als Technik zur Harmonisierung von Körper und Geist durchgesetzt, um den Fluss des Qi, der Lebensenergie, zu verbessern.
Im Daoismus wurden bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. meditative Übungen wie Atemtechniken und Visualisierungen praktiziert. Die Daoisten glaubten daran, dass durch diese Praktiken ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Körper und Geist erreicht werden kann.
Die Lehren von Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, sind eine wichtige Quelle für das Verständnis der frühen buddhistischen Meditation. Buddhistische Schriften wie der Pali-Kanon enthalten detaillierte Anweisungen und Techniken zur Meditation, die von Buddha selbst überliefert wurden.
5. Schamanische Überlieferungen
In einigen indigenen Kulturen und schamanischen Traditionen wurden meditative Praktiken seit Jahrtausenden praktiziert (5).
Schamanische Überlieferungen zur Meditation gehören zu den uralten spirituellen Praktiken verschiedener indigener Kulturen auf der ganzen Welt. Diese Überlieferungen reichen weit in die prähistorische Zeit zurück.
Da schamanische Techniken oft mündlich überliefert wurden, ist eine genaue Datierung der frühesten Aufzeichnungen schwierig. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass schamanische Meditation schon vor Tausenden von Jahren praktiziert wurde.
In verschiedenen indigenen Kulturen übernahmen Schamanen eine bedeutende Rolle als spirituelle Führer, Heiler und Mittler zur Welt der Geister. Sie setzten ihre Fähigkeiten ein, um mit den spirituellen Kräften der Natur in Kontakt zu treten und Heilung, Schutz und Weisheit für ihre Gemeinschaften zu erlangen.
Zu den Praktiken der Schamanen gehörten häufig Trancezustände und meditative Techniken, die es ihnen ermöglichten, in einen veränderten Bewusstseinszustand einzutreten und in die Geisterwelt zu reisen. Sie leiteten geführte Meditationen an, um Heilung und spirituelle Erkenntnis zu erlangen (6).
Da schamanische Kulturen oft eine verbale Überlieferungstradition hatten, wurden Wissen und Techniken mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Frühe Aufzeichnungen oder archäologische Funde schamanischer Meditation sind daher selten.
Dennoch wurden einige schamanische Elemente in prähistorischen Höhlenmalereien und Artefakten gefunden, was darauf hindeutet, dass meditative Praktiken in den frühesten Gesellschaften existierten.
Woher kommt Meditation?
Im Laufe der Geschichte haben verschiedene Kulturen und Zivilisationen unterschiedliche Formen der Meditation praktiziert.
Meditation in der vedischen Kultur
Ein Blick auf die Wurzeln und den Ursprung der Meditation führt uns zu den Rishis, den indo-arischen Weisen, die vor Jahrhunderten die vedischen Lehren mündlich weitergaben, bevor sie niedergeschrieben wurden.
Es wird angenommen, dass die Veden um 3000 v. Chr. aus den philosophischen Reflexionen dieser Rishis über umfassende Fragen zur Kosmologie und zur Natur der Existenz entstanden sind.
Eine der frühesten Formen der Meditation hat ihren Ursprung in der vedischen Kultur des alten Indien. Dazu gehört Dhyana, das in den Upanishaden um das 6. Jahrhundert v. Chr. dokumentiert ist und als ständige Konzentration des Geistes auf ein einzelnes, ausgewähltes Objekt definiert wird.
Die Upanishaden sind bekannt für ihre philosophischen Erzählungen, in denen die Weisheit und die Techniken der Rishis beschrieben werden. Sie werden oft als eine der ersten schriftlichen Aufzeichnungen über Meditation zitiert (3).
Die vedischen Schriften betonen die Bedeutung der Meditation als Mittel zur Erlangung von Frieden, Glück und spiritueller Verwirklichung. Die vedischen Hymnen beschreiben die Erschaffung des Universums durch Brahma, den Schöpfer. Ihre Übertragung ins Sanskrit soll die Klänge des Ursprungs des Universums nachahmen.
Meditationspraktiken im alten China
Im alten China wurden verschiedene meditative Bewegungsformen, auch Tao Yin genannt, entwickelt, die sowohl den Körper als auch den Geist reinigen und stärken sollten.
Meditation im alten Ägypten
In der altägyptischen Kultur gab es Meditationspraktiken wie z.B. die kemetischen Meditationsübungen. Diese uralte Praxis afrikanischen Ursprungs ist meditativ, langsam und bewusst. Sie konzentriert sich auf den Rhythmus des eigenen Atems. Die alten Ägypter glaubten, durch Meditation mit den Göttern kommunizieren und Führung und Weisheit erlangen zu können.
Kultur | Meditationsform | Zeitraum | Hauptziel |
---|---|---|---|
Vedische Kultur | Dhyana | 6. Jahrhundert v. Chr. | Bewusstseinserweiterung und spirituelle Erkenntnisse |
Altes China | Tao Yin | Antike | Reinigung und Stärkung von Körper und Geist |
Altes Ägypten | Kemetischen Meditation | Antike | Kommunikation und Führung durch die Götter |
Obwohl die vedischen Schriften eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Meditation spielen, ist es aufgrund der mündlichen Überlieferung schwierig, ihren genauen Ursprung zu bestimmen. Meditation hat sich über Jahrtausende entwickelt und wurde von verschiedenen Kulturen und Religionen beeinflusst.
Die Geschichte der Meditation im Osten
Meditation hat in der östlichen Welt eine lange und reiche Geschichte, die eng mit den philosophischen und spirituellen Traditionen verschiedener Länder verbunden ist.
Daoismus und daoistische Meditation
Der Daoismus (auch als Taoismus bezeichnet) ist eine bedeutende spirituelle Tradition, die im 6. Jahrhundert v. Chr. in China entstand.
Daoistische Meditation ist eng mit dem Streben nach Harmonie mit dem Dao (Tao) verbunden, einem universellen Konzept, das die natürliche Ordnung und den Weg des Universums repräsentiert.
Daoistische Mönche und Weise praktizierten Meditation, um das innere Qi (Lebensenergie) zu kultivieren und spirituelle Erleuchtung zu erlangen. Dabei waren Atemübungen, Visualisierungen, Tai Chi und Qi Gong wichtige Elemente der meditativen Praxis.
Konfuzianismus und konfuzianische Meditation
Der Konfuzianismus ist eine weitere bedeutende philosophische Tradition in der östlichen Welt, die ebenfalls im 6. Jahrhundert entstand.
Obwohl der Konfuzianismus eher eine ethisch-moralische Philosophie als eine spirituelle Praxis ist, finden sich auch hier Elemente der Meditation. Konfuzianische Gelehrte und Anhänger praktizierten Meditation, um Herz und Geist (xin) zu kultivieren, Selbstreflexion zu üben und eine bessere Persönlichkeitsentwicklung zu erreichen.
In den konfuzianischen Schriften werden verschiedene Formen der Meditation beschrieben, wie die Ahnenmeditation und die konfuzianische Meditation.
Die Ahnenmeditation ist eine Form der Ahnenverehrung, bei der man versucht, eine Verbindung zu den Vorfahren herzustellen. Konfuzianische Meditation konzentriert sich auf Praktiken der persönlichen Entwicklung und Selbsterforschung, um tugendhafte Eigenschaften zu entwickeln und ein moralisches Leben zu führen.
Beide Meditationsformen spielen eine wichtige Rolle in der konfuzianischen Philosophie und bieten ihren Anhängern Wege zur persönlichen Entwicklung und zum Verständnis der eigenen Rolle in der Gesellschaft.
Buddhismus und buddhistische Meditation
Der Buddhismus kam im 1. Jahrhundert n. Chr. nach China und brachte seine eigenen meditativen Praktiken mit.
Buddhistische Mönche und Nonnen praktizierten verschiedene Formen der Meditation, darunter die Konzentration auf den Atem, die Entwicklung von Mitgefühl (Metta) und die Vipassana-Meditation, um Einsicht und Erleuchtung zu erlangen.
Der Buddhismus spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung meditativer Praktiken in der östlichen Welt und beeinflusste auch daoistische und konfuzianische Traditionen.
Aber nicht nur in China, sondern auch im alten Japan hatte die Meditation einen hohen Stellenwert. Der Zen-Buddhismus, ein aus China importierter buddhistischer Zweig, verbreitete sich in Japan während der Kamakura-Epoche (1185-1333) und führte zur Entwicklung der Zazen Meditation, einer Form der Sitzmeditation.
Ziel der Zen Meditation ist es, eine direkte und unmittelbare Erfahrung der Wirklichkeit jenseits konzeptueller Gedanken zu ermöglichen. Durch Achtsamkeit und Konzentration auf den Atem oder bestimmte Sprüche, so genannte „Koans“, versucht man, die Dualität von Subjekt und Objekt zu überwinden und zu einer tieferen Erleuchtung zu gelangen.
Hinduismus und hinduistische Meditation
Der Hinduismus in Indien hat eine reiche, jahrtausendealte Tradition der Meditation. Von den frühen vedischen Schriften über die Upanishaden bis hin zu den späteren yogischen Texten finden sich zahlreiche Hinweise auf meditative Praktiken. Yogis und Rishis praktizierten verschiedene Formen der Meditation, um Erleuchtung und Selbstverwirklichung zu erlangen.
In den Veden werden verschiedene Arten der Meditation beschrieben, wie z.B. die Japa Meditation oder die Kundalini Meditation. Die Japa Meditation ist eine Form der Mantra Meditation, bei der man ein Mantra wiederholt, während die Kundalini Meditation eine Form der Energie Meditation ist, bei der man versucht, die Kundalini Energie im Körper zu erwecken.
Jainismus und jainistische Meditation
Auch der Jainismus, eine der ältesten Religionen Indiens, hat eine Meditationstradition. Jainistische Mönche praktizierten „Samayika“, eine Form der stillen Meditation, um innere Ruhe und spirituelle Reinigung zu erlangen.
Diese Form der stillen Meditation zielt darauf ab, innere Ruhe zu erlangen, über sich selbst nachzudenken und eine tiefere spirituelle Reinigung zu erreichen.
Durch Samayika versuchen die Gläubigen, ihre Gedanken und Gefühle zu beruhigen, um ihre geistige Klarheit zu fördern und sich von weltlichen Bindungen zu lösen, um ein höheres Bewusstsein und Verständnis zu erlangen.
Meditation im Islam
Die Meditation spielt im Islam keine so große Rolle wie in anderen Religionen. Es gibt jedoch einige Formen der islamischen Meditation, wie zum Beispiel die Dhikr-Meditation oder die Sufi-Meditation.
Die Dhikr-Meditation ist eine Form der Gedenkmeditation, bei der man sich auf Allah konzentriert und seinen Namen wiederholt, während die Sufi-Meditation eine Form der mystischen Meditation ist, bei der man versucht, eine direkte Verbindung zu Allah herzustellen.
Meditation im Judentum
Auch im Judentum hat die Meditation eine lange Tradition. Meditation bedeutet im Judentum, eine Verbindung zu Gott herzustellen. In den jüdischen Schriften werden verschiedene Formen der Meditation beschrieben, zum Beispiel die Kabbala-Meditation oder die Chassidische Meditation.
Die kabbalistische Meditation ist eine Form der mystischen Meditation, bei der man versucht, die verborgenen Geheimnisse des Universums zu verstehen, während die chassidische Meditation eine Form der Freudenmeditation ist, bei der man Freude und Glück erfährt.
Die Meditationsform „Hitbodedut“ ist eine Form der kontemplativen Einkehr. Diese meditativen Praktiken sind Teil der jüdischen Mystik.
Die Geschichte der Meditation im Westen
Unbekannte Wurzeln: Die Hintergründe der westlichen Meditation
In der westlichen Welt herrscht oft die Meinung vor, Meditation sei vor allem eine fernöstliche Praxis, die erst in jüngster Zeit im Westen Einzug gehalten habe. Dies ist jedoch ein weit verbreitetes Missverständnis.
Tatsächlich reichen die Wurzeln der westlichen Meditation bis in die Zeit der alten Griechen, der Stoiker, zurück. Im antiken Griechenland wurden meditative Praktiken in den philosophischen Schulen gelehrt. Philosophen wie Pythagoras und Platon glaubten an die Bedeutung der Meditation für die Entwicklung von Weisheit und Selbsterkenntnis (7).
Schon in den vorchristlichen Religionen des Westens, etwa im Druidentum, wurden Meditationstechniken praktiziert. Auch das Christentum hat eine lange Tradition der Meditation, die von den Wüstenvätern und -müttern in Ägypten begründet wurde und bis heute in verschiedenen christlichen Traditionen fortlebt.
Im Druidentum, einer vorchristlichen heidnischen Tradition, wurden Meditationsübungen eingesetzt, die heute als schamanisch gelten (8).
Im Christentum entwickelte sich die christliche Meditation, die im Laufe der Jahrhunderte sowohl in der orientalisch-orthodoxen als auch in der römisch-katholischen Kirche eine wichtige Rolle spielte. Im 20. Jahrhundert erlebte die christliche Meditation eine Wiedergeburt als ökumenische Bewegung.
Meditation ist also keineswegs eine rein östliche Praxis. Sie hat auch im Westen eine reiche Geschichte und ist eng mit den kulturellen und spirituellen Traditionen dieser Region verbunden.
Die Entwicklung der Meditationsbewegung im Westen
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die alten Meditationslehren in den westlichen Kulturen immer populärer.
Anfang des 20. Jahrhunderts führte Swami Vivekananda Yoga und Meditation in den USA ein. Paramahansa Yogananda machte sie dort populär.
Im Jahr 1927 wurde das Tibetische Totenbuch auf Englisch übersetzt und veröffentlicht, das im Westen auf großes Interesse stieß.
Es folgte die Vipassana-Bewegung oder Einsichtsmeditation, die in den 1950er Jahren in Burma entstand. Die Veröffentlichung des Buches „The Dharma Bums“ von Jack Kerouac im Jahr 1958 lenkte weitere Aufmerksamkeit auf die Meditation.
In den 1960er Jahren erlebte die Meditation einen explosionsartigen Anstieg des Interesses, vor allem dank Maharishi Mahesh Yogi, der die Transzendentale Meditation einführte.
1979 wurde in den USA das Programm „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR) von Jon Kabat-Zinn ins Leben gerufen, das meditative Techniken in die Behandlungspläne von Patienten mit chronischen Krankheiten integrierte.
Seitdem hat Meditation immer mehr an Bedeutung gewonnen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 meditieren in Deutschland derzeit schätzungsweise 15,7 Millionen Menschen (10).
Ein letztes Wort zur Geschichte der Meditation
Die Geschichte der Meditation ist reich an kultureller Vielfalt und spiritueller Weisheit.
Von ihren bescheidenen Anfängen in prähistorischen Zeiten bis zu ihrer Verbreitung in verschiedenen Kulturen und Religionen hat die Meditation einen tiefgreifenden Einfluss auf das Streben des Menschen nach innerem Frieden, spirituellem Wissen und Selbsterkenntnis.
Ihre zeitlose Praxis wird auch in der heutigen modernen Welt geschätzt und praktiziert, in der Menschen auf der Suche nach Ruhe, Klarheit und Verbundenheit sind.
Referenzen
1. Jaffe, E., 2007, February 1, Meditate on it. Could ancient campfire rituals have separated us from Neanderthals? Smithsonian Magazine. 1.August, 2023, https://www.smithsonianmag.com/science-nature/meditate-on-it-147282062/.
2. Rossano, Matt. J., 2007, Did meditating make us human? Cambridge Archaeological Journal, 17(1), 47–58.
3. Sharma, H., 2015, Meditation: Process and effects. Ayu, 36, 233–237.
4. Kaplan, A., 1985, Jewish meditation. Schocken Books.
5. Peoples, H. C., Duda, P., & Marlowe, F. W., 2016, Hunter–gatherers and the origins of religion. Human Nature, 27(3), 26–282.
6. Eliade, M., 1972, Schamanismus und archaische Ekstasetechnik, Routledge & Kegan Paul.
7. Ustinova, Y., 2020, Alteration of consciousness in Ancient Greece: Divine mania. History of Psychiatry, 31(3), 257–273.
8. Nichols, R., 1996, The book of Druidry: History, sites and wisdom. Thorsons.
9. Cramer H. Meditation in Germany: A Nationally Representative Survey [Meditation in Deutschland: Eine national repräsentative Umfrage]. Complement Med Res. 2019; 26(6):382-389. German. doi: 10.1159/000499900. Epub 2019 Jun 4. PMID: 31163429.