Geist Psyche Logo
Suche
Close this search box.

Bewusstseinsebenen verstehen: Modelle und Konzepte

Beitrag teilen
Inhaltsverzeichnis
Bewusstseinsebenen

Unser gegenwärtiger Bewusstseinsstand hat großen Einfluss darauf, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren. Eine höhere Bewusstseinsebene kann zu einem tieferen Verständnis von Zusammenhängen und zu mehr Mitgefühl für andere führen. Umgekehrt können niedrigere Bewusstseinsebenen eine eingeschränkte Wahrnehmung und egozentrisches Verhalten zur Folge haben.

Die Auseinandersetzung mit den Bewusstseinsebenen eröffnet uns einen Blick auf die verschiedenen Dimensionen des Seins. Von den grundlegenden Instinkten bis hin zu höheren spirituellen Erkenntnissen birgt jede Bewusstseinsebene ihre eigenen Merkmale und Potenziale. Diese Ebenen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern können durch bewusste Arbeit an sich selbst entwickelt und verfeinert werden.

Was sind Bewusstseinsebenen?

Bewusstsein ist ein zentraler Begriff in Philosophie, Psychologie und Spiritualität. Er bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst und die Umwelt wahrzunehmen und zu reflektieren. 

Bewusstseinsebenen sind eine Art Klassifizierung des menschlichen Bewusstseins. Dahinter steht die Idee, dass Bewusstsein nicht nur auf einer Ebene existiert, sondern auf verschiedenen Ebenen, die unterschiedliche Bewusstseinszustände und -stadien repräsentieren, welche in unserer Psyche existieren und unser tägliches Sein beeinflussen.

Die Bewusstseinsebenen, auch Bewusstseinsstufen genannt, sind ein Konzept, das aufzeigt, wie die Entwicklung und Veränderung des Bewusstseins beim Menschen abläuft. Sie beschreiben verschiedene Stufen oder Zustände des Bewusstseins, die sich durch unterschiedliche Merkmale und Eigenschaften auszeichnen.

Im Allgemeinen umfasst das Spektrum der Bewusstseinsebenen eine Bandbreite von 3 bis 20 verschiedenen Ebenen. Jede Ebene repräsentiert dabei einen spezifischen Zustand oder eine bestimmte Qualität des Bewusstseins.

Physiologische Bewusstseinsebenen

Die physiologischen Bewusstseinsebenen beziehen sich auf die verschiedenen Zustände des menschlichen Bewusstseins, die durch die Aktivität des Gehirns und des Nervensystems beeinflusst werden. Diese Ebenen umfassen den Wachzustand, den Schlafzustand und das Unterbewusstsein.

  • Wachzustand

    Der Wachzustand ist der Bewusstseinszustand, in dem eine Person wach und aufmerksam ist. Im Wachzustand ist das Gehirn aktiv und die Sinne sind auf die Umwelt gerichtet. Die meisten Menschen verbringen den größten Teil des Tages im Wachzustand und nehmen ihre Umgebung bewusst wahr.

  • Schlafzustand

    Im Schlafzustand befindet sich das Bewusstsein in einem Zustand der Ruhe und Erholung. Während des Schlafs ist das Gehirn weniger aktiv als im Wachzustand. Der Schlaf wird in verschiedene Stadien unterteilt, die sich in der Gehirnaktivität und im Schlafmuster unterscheiden. Ausreichender Schlaf ist wichtig für die Erholung von Körper und Geist.

Modelle der Bewusstseinsebenen

Die Modelle der Bewusstseinsebenen sind theoretische Konzepte oder Ansätze, die entwickelt wurden, um die verschiedenen Ebenen des Bewusstseins zu erklären und zu strukturieren. Sie bieten eine Art Rahmen, um die komplexe Natur des Bewusstseins besser zu verstehen und zu kategorisieren.

Diese Modelle basieren häufig auf philosophischen, psychologischen, neurowissenschaftlichen und spirituellen oder metaphysischen Ansätzen. Sie liefern eine Möglichkeit, die verschiedenen Merkmale und Eigenschaften des Bewusstseins zu verstehen und zu vergleichen.

Das Konzept der Bewusstseinsebenen wurde von einigen Wissenschaftlern und Philosophen wie David R. Hawkins, Barrett und Ken Wilber untersucht. Jeder von ihnen hat verschiedene Modelle entwickelt, um diese komplexen Phänomene zu erklären. 

Bewusstseinsebenen nach Hawkins

Ein bekanntes Modell stammt von David R. Hawkins, einem bekannten amerikanischen Psychiater und spirituellen Lehrer. Seine Skala des Bewusstseins umfasst 17 Ebenen, die von Scham und Schuld bis zu bedingungsloser Liebe und Erleuchtung reichen. Jede Bewusstseinsebene repräsentiert einen bestimmten Bereich der Persönlichkeit und existiert unabhängig von den anderen Ebenen.

Ein zentraler Begriff, der in Hawkins‘ Modell der Bewusstseinsebenen eine wichtige Rolle spielt, ist das spirituelle Wachstum.

Hawkins geht davon aus, dass sich das Bewusstsein durch spirituelle Praxis und Erkenntnis allmählich von einer Ebene zur nächsten entwickeln kann. Darin liegt auch die Möglichkeit, die Welt und sich selbst immer tiefer und umfassender wahrzunehmen.

Geistige Bewusstseinsebenen, wie sie Hawkins beschreibt, zeichnen sich durch eine erhöhte Wahrnehmung und ein erweitertes Verständnis der eigenen Existenz und der Beziehung zum Universum aus. Sie bieten damit einen Weg, eine tiefere Dimension des Seins jenseits der rein materiellen Realität zu erschließen.

7 Bewusstseinsebenen nach Barrett

Ein weiteres Modell stammt von Richard Barrett, einem Pionier auf dem Gebiet des Bewusstseins und der sozialen Transformation. Sein Modell unterscheidet 7 Bewusstseinsebenen, die eng mit der Entwicklung der Gesellschaft und den Werten, die sie antreiben, verbunden sind. 

7 Bewusstseinsebenen

In Anlehnung an Abraham Maslows Bedürfnishierarchie identifiziert Barretts Modell sieben Bereiche, die die menschliche Motivation ausmachen – von grundlegenden Überlebensinstinkten bis hin zur Sorge um künftige Generationen. Diese Erkenntnisse bieten nicht nur eine wertvolle Landkarte für das Verständnis individueller und kollektiver Werte, sondern ermöglichen auch den Aufbau unterstützender und produktiver Beziehungen innerhalb eines Kollektivs.

Die 7 Bewusstseinsebenen nach Barrett sollen uns dabei helfen, unser individuelles Bewusstsein besser zu verstehen und zu entwickeln. Barrett argumentiert, dass je bewusster wir sind, desto mehr Kontrolle und Einfluss wir über unser Seinszustand und Leben haben. Er betont die Notwendigkeit, die höheren Ebenen zu erreichen, um eine prosperierende und nachhaltige Zukunft zu schaffen.

4 Bewusstseinsebenen nach Ken Wilber

Ken Wilber, ein bekannter Philosoph und Theoretiker, hat ein Modell der Bewusstseinsebenen entwickelt, das als „Integrale Theorie“ bekannt ist. Seine Theorie betont die integrale Sichtweise und die Integration von Körper, Geist und Seele.

Die 4 Bewusstseinsebenen von Ken Wilber sind Teil seines integralen Modells und werden als die vier „Quadranten“ bezeichnet. Sie repräsentieren verschiedene Dimensionen der menschlichen Erfahrung und Wissensbereiche.

Das Individuelle Innere (ICH)Das kollektive Innere (WIR)
Diese Ebene umfasst die individuellen Erfahrungen, Gedanken, Emotionen und subjektiven Sichtweisen eines Menschen. Hier geht es um das persönliche Bewusstsein.Hierbei handelt es sich um die gemeinsamen kulturellen, sozialen und kollektiven Aspekte des Bewusstseins, wie z.B. Werte, Normen, Sprache und Traditionen einer Gesellschaft.
Das individuelle Äußere (ICH)Das kollektive Äußere (ES)
Diese Ebene bezieht sich auf die individuellen Handlungen, Verhaltensweisen und körperlichen Aspekte einer Person, die von anderen beobachtet werden können. Hier geht es um das Verhalten nach außen.Diese Ebene beschreibt die kollektiven sozialen Strukturen, Systeme, Technologien und Organisationen, die das Verhalten und die Interaktionen der Gesellschaft beeinflussen. Es handelt sich um die äußeren Systeme und Strukturen.
Die 4 „Quadranten“ der Bewusstseinsebenen nach Ken Wilber

Das Äußere bezieht sich auf die äußeren Aspekte, die von anderen Personen oder Beobachtern wahrgenommen werden können. Dabei wird zwischen individuellen und kollektiven äußeren Aspekten unterschieden.

4 Bewusstseinsebenen

Jeder dieser Quadranten ist integral und unverzichtbar für ein vollständiges Verständnis der menschlichen Erfahrung. Sie sind miteinander verflochten und beeinflussen sich gegenseitig. Wilbers Modell betont die Notwendigkeit, alle vier Quadranten zu berücksichtigen, um zu einem umfassenden und ausgewogenen Verständnis von Individuen und Gesellschaften zu gelangen.

Bewusstseinsebenen nach dem Modell der Spiral Dynamics

Spiral Dynamics ist ein Modell, das die Bewusstseins- und Kulturentwicklung in verschiedenen Stufen oder Ebenen beschreibt. Es wurde von Clare W. Graves entwickelt und von Don Beck und Christopher Cowan weiterentwickelt.

Das Spiral Dynamics Modell unterscheidet verschiedene Bewusstseinsebenen anhand von Farben, die symbolisch für bestimmte Denkmuster, Werte und Weltbilder stehen. Die Ebenen sind hierarchisch geordnet, können sich aber auch überschneiden und ergänzen. Die wichtigsten Bewusstseinsebenen nach Spiral Dynamics sind:

EbeneFarbeZustandEigenschaften
1BeigeÜberlebenstriebGrundbedürfnisse nach Nahrung, Schlaf, Sicherheit. 
2LilaStammesdenkenFokus auf Gemeinschaft, Rituale, Mythen. 
3RotEgoIndividualismus, Macht, Dominanz. 
4BlauAutorität und OrdnungStrikte Regeln, Hierarchien, Autorität. 
5OrangeErfolg und WachstumWettbewerb, Leistung, Fortschritt. 
6GrünGemeinschaft und HarmonieFokus auf Gemeinschaft, Gleichheit, Umweltbewusstsein. 
7GelbSystemisches DenkenGanzheitlicher Blick auf die Welt, Flexibilität, Systemdenken. 
8TürkisGanzheitlichkeitSpirituelles Bewusstsein, globale Vernetzung, tiefes Verständnis für das Leben im Universum. 
Bewusstseinsebenen nach dem Modell der Spiral Dynamics

David R. Hawkins und die Skala des Bewusstseins

David R. Hawkins hat mit seiner Skala des Bewusstseins einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Bewusstseinszustände geleistet. Seine Skala ermöglicht es, das individuelle Bewusstsein auf verschiedenen Stufen zu messen und zu verstehen. Durch die Anwendung der Skala können wir uns bewusst werden, auf welcher der Ebenen sich unser Bewusstsein gerade befindet und welche Auswirkungen dies auf unser Denken, Fühlen und Handeln hat. Die Bewusstseinsskala ist ein Instrument, das als Leitfaden für die persönliche Entwicklung und das spirituelle Wachstum dient.

Die Hawkins Skala basiert auf der Annahme, dass menschliche Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen eine bestimmte energetische Schwingung haben. Je höher diese Schwingung ist, desto höher ist die Bewusstseinsebene und desto positiver sind die Erfahrungen und das Lebensgefühl.

Ein wichtiger Faktor, den Hawkins bei der Entwicklung seiner Skala berücksichtigte, war der äußere Zustand eines Menschen. Er erkannte, dass äußere Umstände und Herausforderungen eine Rolle dabei spielen, auf welcher Bewusstseinsstufe wir uns befinden. Zum Beispiel können schwierige Lebensumstände und traumatische Ereignisse dazu führen, dass wir uns auf den unteren Stufen der Hawkins Skala befinden, wie Angst oder Traurigkeit.

Skala des Bewusstseins Hawkins

Die Skala des Bewusstseins umfasst Stufen von 0 bis 1000, wobei der untere Bereich unter 200 für niedrigere Bewusstseinszustände wie Schuld, Angst und Traurigkeit steht. Die mittleren Ebenen zwischen 250 und 500 stehen für Zustände wie Akzeptanz, Liebe und Frieden. Die höchsten Ebenen über 540 symbolisieren Erleuchtung und reines Bewusstsein.

Hawkins Bewusstseinsskala dient nicht nur der Selbsteinschätzung, sondern auch der Einschätzung von Anderen. Durch das Verständnis der aktuellen Position auf der Skala können Menschen bewusste Schritte unternehmen, um ihr Bewusstsein zu erhöhen. Dies ermöglicht persönliches Wachstum, eine positivere Lebensperspektive und letztendlich eine tiefere Verbindung mit sich selbst und der Welt um einen herum.

Bewusstseinsebenen in der Psychologie

In der Psychologie werden als Bewusstseinsebenen verschiedene Bewusstseinszustände definiert, die das Erleben und Verhalten eines Menschen bestimmen. Diese Zustände beeinflussen die Art und Weise, wie Informationen wahrgenommen, interpretiert und verarbeitet werden.

In der Psychologie werden die verschiedenen Bewusstseinsebenen häufig mit der Unterscheidung zwischen bewussten und unbewussten Prozessen in Verbindung gebracht. Bewusste Ebenen beziehen sich auf den Teil des Geistes, über den wir willentlich verfügen können, während unbewusste Ebenen sich auf Prozesse und Inhalte beziehen, auf die wir keinen bewussten Zugriff haben.

Die verschiedenen Ebenen des Bewusstseins beeinflussen die Persönlichkeit und das Verhalten eines Menschen. Sie können Einfluss darauf haben, wie jemand Entscheidungen trifft, mit Gefühlen umgeht und sich in verschiedenen sozialen Situationen verhält.

Bewusstseinsebenen nach Sigmund Freud

Eine grundlegende Theorie, die in der Psychologie weit verbreitet ist, stammt von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse. Freud unterschied drei Hauptebenen des Bewusstseins:

  • Das Bewusste

    Diese Ebene umfasst alle Informationen und Gedanken, auf die wir in einem bestimmten Moment bewusst zugreifen können. Es ist die Ebene des unmittelbaren Denkens und Wahrnehmens.

  • Das Vorbewusste

    Hier befinden sich Informationen und Gedanken, die nicht unmittelbar im Bewusstsein präsent, aber leicht abrufbar und zugänglich sind. Es ist wie ein „Vorraum des Bewusstseins“.

  • Das Unbewusste

    Das Unbewusste nach Freud umfasst alle Gedanken, Erinnerungen, Triebe, Wünsche und Erfahrungen, auf die ein Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt keinen bewussten Zugriff hat. Es bezieht sich auf verdrängte oder vergessene Inhalte, die oft aus der Kindheit stammen und dennoch das Denken, Fühlen und Verhalten beeinflussen können. Diese Inhalte sind dem bewussten Ich nicht zugänglich und können nur mit psychoanalytischen Methoden erforscht werden.

Das Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein ist der Teil des Bewusstseins, der unterhalb der bewussten Wahrnehmungsebene liegt. Es bezieht sich auf die automatischen Prozesse des Gehirns, die unabhängig von der bewussten Steuerung ablaufen. Zum Unterbewusstsein gehören Gedanken, Gefühle, Eindrücke oder Erinnerungen, die nicht im unmittelbaren Bewusstsein präsent, aber leicht abrufbar sind.

Das Unterbewusstsein ist an der Steuerung von Verhalten und Reaktionen beteiligt, auch wenn sich eine Person seiner Existenz nicht unbedingt bewusst ist. Es ist wie ein Zwischenbereich zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten.

Unterschied zwischen Unbewusstem und Unterbewusstem

Der Hauptunterschied zwischen Unbewusstem und Unterbewusstem liegt in der Zugänglichkeit und Tiefe. Das Unterbewusstsein enthält Gedanken und Eindrücke, die nicht sofort bewusst wahrgenommen werden, aber bei Bedarf leicht ins Bewusstsein geholt werden können. Das Unbewusste nach Freud bezieht sich auf tief verdrängte oder vergessene Inhalte, die nur durch intensive psychoanalytische Arbeit ans Licht gebracht werden können.

Spirituelle Bewusstseinsebenen

Die spirituellen Bewusstseinsebenen beschreiben den Weg zu einem höheren Bewusstsein, das über die körperliche und emotionale Ebene hinausgeht. Sie unterscheiden sich von den anderen Modellen durch die Betonung des transzendentalen, spirituellen Bewusstseins. Im Vergleich zum Freud’schen Modell, das sich auf unbewusste Prozesse konzentriert, zielen die spirituellen Bewusstseinsebenen darauf ab, höheres Bewusstsein zu erlangen.

Diese Ebenen repräsentieren verschiedene Stadien des spirituellen Wachstums und der Bewusstseinsentwicklung und sind eng mit der inneren Transformation und dem Streben nach einem tieferen Sinn des Lebens verbunden. Sie stellen eine Art Reise des spirituellen Erwachens dar, auf der der Einzelne nach einem tieferen Verständnis des Lebens, des Selbst und des Universums strebt.

6 Bewusstseinsebenen

Aus spiritueller Sicht gibt es 6 Bewusstseinsebenen, auf denen sich der Mensch entwickeln und wachsen kann.

  • 1. Materielles Bewusstsein

    Dies ist die grundlegendste Ebene, auf der der Fokus des Bewusstseins hauptsächlich auf materiellen Bedürfnissen und physischen Erfahrungen liegt. Essenzielle Bedürfnisse wie Nahrung, Schlaf und Sicherheit stehen im Mittelpunkt.

  • 2. Das Alltagsbewusstsein

    Auf dieser Ebene erleben wir das normale Alltagsbewusstsein, in dem unsere Gedanken, Gefühle und Beziehungen zu anderen Menschen eine entscheidende Rolle spielen. Die meisten Menschen verbringen den größten Teil ihres Lebens auf dieser Ebene.

  • 3. Spirituelles Erwachen

    Das Erwachen ist eine wichtige Stufe auf dem spirituellen Weg. In dieser Phase erkennt der Mensch, dass er mehr ist als nur ein physischer Körper und beginnt, die Welt auf neue Weise wahrzunehmen. Er beginnt, sich von begrenzenden Glaubenssätzen und Ängsten zu befreien und erkennt, dass er selbst der Schöpfer seiner Realität ist. Erwachen ist ein Prozess, der oft durch eine Krise oder eine tiefe spirituelle Erfahrung ausgelöst wird.

  • 4. Das Höhere Bewusstsein

    Im höheren Bewusstsein dehnt sich das individuelle Selbst aus und erkennt seine Verbundenheit mit anderen und der Natur. Mitgefühl und spirituelle Erkenntnis spielen eine zentrale Rolle. Man beginnt, über die eigene Individualität hinaus zu sehen und erkennt die universelle Einheit.

  • 5. Einheitsbewusstsein

    Hier erreicht das Bewusstsein eine tiefe Verbundenheit mit allem Leben, der Natur und dem gesamten Universum. Man erkennt, dass alles miteinander verbunden ist und erfährt ein tiefes Gefühl der Einheit und des Einsseins mit dem Göttlichen oder Kosmischen.

  • 6. Erleuchtung

    Erleuchtung ist die höchste Stufe auf dem spirituellen Weg. In diesem Zustand erkennt der Mensch seine wahre Natur als unsterbliches Bewusstsein und ist von tiefem inneren Frieden erfüllt. Er hat die Begrenzungen seines Egos überwunden und lebt in einem Zustand der bedingungslosen Liebe und des Mitgefühls für alle Lebewesen. Erleuchtung ist ein seltenes und besonderes Ereignis, das oft durch jahrelange spirituelle Praxis und Hingabe an den Weg erreicht wird.

Bewusstseinsebenen in der Neurowissenschaft

Die Neurowissenschaften befassen sich mit der Erforschung des Zusammenhangs zwischen biologischen und neurophysiologischen Prozessen und dem Bewusstsein. Es gibt viele Modelle, die zu erklären versuchen, wie bewusste Prozesse ablaufen. Einige dieser Modelle beziehen sich auf verschiedene Ebenen des Bewusstseins.

  • Ein Beispiel für ein Modell zur Erklärung der Bewusstseinsebenen ist das Modell von Bernard J. Baars. In seinem Global Workspace Model beschreibt Baars das Bewusstsein als einen globalen Arbeitsbereich, in dem verschiedene Informationsströme zusammenlaufen und verarbeitet werden. Dieser Arbeitsbereich ist begrenzt und kann nur eine begrenzte Menge an Informationen aufnehmen.

  • Eine weitere Theorie, die sich mit Bewusstseinsebenen beschäftigt, ist die Theorie der Selbstorganisation von Francisco Varela. Diese Theorie besagt, dass das Bewusstsein nicht nur ein passiver Empfänger von Informationen ist, sondern aktiv an der Organisation von Informationen beteiligt ist. Varela unterscheidet zwischen dem primären Bewusstsein, das sich auf die unmittelbare Erfahrung von Sinneseindrücken bezieht, und dem sekundären Bewusstsein, das sich auf die Reflexion und Interpretation dieser Erfahrungen bezieht.

  • Ein weiteres Modell zur Erklärung der Bewusstseinsebenen ist das Modell der Bewusstseinshierarchie von Giulio Tononi. Dieses Modell beschreibt das Bewusstsein als eine Hierarchie von Informationsstrukturen, die von einfachen, unstrukturierten Informationen bis hin zu komplexen, strukturierten Informationen reicht. Dabei sind die höheren Ebenen des Bewusstseins von den unteren Ebenen abhängig.

Bewusstseinsebenen in der Philosophie

Ein viel diskutiertes Thema innerhalb der Philosophie ist die Frage nach der Existenz von verschiedenen Bewusstseinsebenen und deren Beziehung zueinander. 

Die Idee der Bewusstseinsebenen geht auf den griechischen Philosophen Heraklit von Ephesus zurück. Er argumentierte, dass das Bewusstsein auf verschiedenen Ebenen operiert und dass jede Ebene eine unterschiedliche Art von Erfahrung bietet. Diese Idee wurde später von anderen Philosophen wie Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche aufgegriffen.

Immanuel Kant vertrat die Ansicht, dass das Bewusstsein auf drei Ebenen funktioniert: der sinnlichen Ebene, der Verstandesebene und der Vernunftebene. Die sinnliche Ebene bezieht sich auf die Wahrnehmung der Welt durch die Sinne, die Verstandesebene auf die Fähigkeit des Verstandes, Begriffe und Kategorien zu bilden. Die Vernunftebene bezieht sich auf die Fähigkeit des Verstandes, abstrakte Ideen zu erfassen.

Auch Friedrich Nietzsche stellte die These auf, dass das Bewusstsein auf verschiedenen Ebenen arbeitet, die er als „dionysisch“ und „apollinisch“ bezeichnete. Die dionysische Ebene bezieht sich auf den Zustand des Rausches und der Ekstase, die apollinische Ebene auf die Fähigkeit des Geistes, Ordnung und Schönheit zu schaffen.


Referenzen

1. David R. Hawkins, Die Ebenen des Bewusstseins – Von der Kraft die wir ausstrahlen. VAK, Freiburg, 2014.

2. The Barrett Model, Seven Levels of Consciousness

3. Wikipedia, Integrale Theorie

4. Ken Wilber, What Are the Four Quadrants?

5. Baars BJ., Global workspace theory of consciousness: toward a cognitive neuroscience of human experience. Prog Brain Res. 2005;150:45-53. doi: 10.1016/S0079-6123(05)50004-9. PMID: 16186014.

6. Thompson E, Varela FJ., Radical embodiment: neural dynamics and consciousness. Trends in Cognitive Sciences. 5: 418-425. PMID 11707380 DOI: 10.1016/S1364-6613(00)01750-2.

7. Tononi G, Koch C., Consciousness: here, there and everywhere? Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 2015 May 19;370(1668):20140167. doi: 10.1098/rstb.2014.0167. PMID: 25823865; PMCID: PMC4387509.

8. Tononi, G., An information integration theory of consciousness. BMC Neurosci 5, 42 (2004). https://doi.org/10.1186/1471-2202-5-42.

Beitrag teilen
Beitrag teilen

Hole dir 31 Affirmationskarten kostenfrei

Wir senden keinen Spam! Mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Affirmationen

Hole dir kostenfrei unsere

31 Affirmationskarten

Als Dankeschön dafür, dass du Geist&Psyche liest, schenken wir dir unsere liebevoll gestaltete und sorgfältig ausgewählte 31 Affirmationskarten, die du in deinen Alltag integrieren kannst, um eine positive Denkweise zu pflegen.

Wir senden keinen Spam! Mehr in unserer Datenschutzerklärung.