In jüngster Zeit haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Meditation direkte Auswirkungen auf das Immunsystem hat und es stärken kann.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie Meditation das Immunsystem beeinflussen kann und warum sie eine wertvolle Ergänzung zu jeder Gesundheitsroutine sein kann.
Hier erfährst du alles, was Meditation für Gesundheit tun kann und welche heilende Wirkung sie auf Körper und Geist hat.
Was ist das Immunsystem und warum ist es so wichtig für uns?
Das Immunsystem ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers. Es schützt uns vor Krankheiten und Infektionen, indem es Fremdstoffe, die den Körper angreifen, erkennt und bekämpft. Dabei handelt es sich um ein komplexes Netzwerk von Zellen, Geweben und Organen, das ständig dafür sorgt, dass keine schädlichen Eindringlinge oder Fremdkörper in unseren Körper gelangen. Solche Fremdstoffe können Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten sein. Wenn das Immunsystem einen solchen Eindringling erkennt, wird es aktiv und arbeitet daran, ihn zu bekämpfen und zu beseitigen.
Das Immunsystem besteht aus vielen verschiedenen Zellen, darunter weiße Blutkörperchen, Antikörper und Lymphozyten. Jede dieser Zellen hat eine bestimmte Aufgabe und trägt dazu bei, den Körper zu schützen.
Weiße Blutkörperchen zum Beispiel suchen den Körper nach fremden Eindringlingen ab und bekämpfen sie, wenn sie sie finden. Diese weißen Blutkörperchen können den Fremdkörper direkt zerstören oder Antikörper produzieren, die dann den Eindringling bekämpfen.
Antikörper sind Proteine, die speziell dafür entwickelt sind, bestimmte Arten von Krankheitserregern zu erkennen und zu bekämpfen.

Auch Lymphozyten, eine Art weißer Blutkörperchen, speichern Informationen über frühere Krankheiten und Infektionen, um bei einer erneuten Infektion schneller reagieren zu können. Diese Funktion gehört zum angeborenen und erworbenen Immunsystem.
Das Immunsystem ist auch in der Lage, sich selbst an Krankheitserreger anzupassen und sie bei späteren Infektionen schneller und effektiver zu bekämpfen. Dies wird als Immungedächtnis bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil des Schutzes des Körpers vor Krankheiten.
Das Immunsystem arbeitet ständig daran, den Körper vor Krankheiten und Infektionen zu schützen, doch manchmal ist es überfordert. Stress, ungesunde Ernährung, Schlafmangel und andere Belastungen können dazu führen, dass das Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert.
Schwächung des Immunsystems: Ursachen und Folgen
Stress
Stress ist einer der größten Feinde des Immunsystems, die es beeinträchtigen und krank machen können. Wenn wir unter Stress stehen, wird unser Körper in einen „Kampf-oder-Flucht“-Modus versetzt. In diesem Modus wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, das das Immunsystem hemmt.
Während Cortisol in akuten Stresssituationen kurzfristig hilfreich sein kann, kann es langfristig den Körper schädigen und das Immunsystem schwächen. Wenn wir uns über einen längeren Zeitraum gestresst fühlen, kann unser Körper überlastet und unser Immunsystem geschwächt werden, wodurch wir anfälliger für Krankheiten werden.
Ungesunde Ernährung
Auch eine ungesunde Ernährung kann das Immunsystem schwächen. Wenn wir nicht genügend Vitalstoffe wie Vitamine und Mineralien zu uns nehmen, kann unser Körper nicht optimal funktionieren. Vitamine wie Vitamin C und Zink sind besonders wichtig für das Immunsystem, ein Mangel kann es schwächen. Auch ein hoher Konsum von Zucker, Alkohol und ungesunden Fetten kann das Immunsystem belasten und es anfälliger für Krankheiten machen.
Schlafmangel
Ein weiterer Faktor, der das Immunsystem schwächen kann, ist Schlafmangel. Wenn wir schlafen, produziert unser Körper bestimmte Zellen und Substanzen, die das Immunsystem stärken. Wenn wir nicht genug Schlaf bekommen, kann unser Körper diese Zellen und Stoffe nicht in ausreichender Menge produzieren, was zu einer Schwächung des Immunsystems führen kann. Deshalb ist es wichtig, ausreichend zu schlafen, um das Immunsystem zu stärken und gesund zu bleiben.
Bewegungsmangel
Auch Bewegungsmangel kann das Immunsystem schwächen. Bei längerem Bewegungsmangel wird die Durchblutung gestört und das Blut kann Nährstoffe und Sauerstoff nicht mehr so gut zu den Zellen transportieren. Außerdem werden bei körperlicher Inaktivität weniger Abwehrzellen gebildet, die das Immunsystem unterstützen und Krankheitserreger bekämpfen.
Schlechte Gewohnheiten
Schlechte Angewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkonsum können das Immunsystem ebenfalls beeinträchtigen. Rauchen kann das Risiko für Krankheiten wie Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen erhöhen, während Alkohol das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für Krankheiten machen kann. Deshalb ist es für die Stärkung des Immunsystems und die Erhaltung der Gesundheit wichtig, diese schlechten Gewohnheiten aufzugeben.
Meditation und Gesundheit: Positive Effekte für die Selbstheilung
Meditation und Achtsamkeit haben eine tiefgreifende Wirkung auf den Körper, insbesondere auf das Immunsystem. Indem sie Körper und Geist in einen Zustand tiefer Ruhe und Entspannung versetzen, können sie das Immunsystem stärken.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Meditation sich sehr positiv auf das Immunsystem auswirkt. Zu den positiven Effekten gehört eine erhöhte Produktion von Immunzellen wie T-Zellen und natürlichen Killerzellen, die für den Schutz des Körpers vor Krankheiten und Infektionen von entscheidender Bedeutung sind. (1)

Meditation kann auch den Spiegel bestimmter Stresshormone wie Cortisol senken. Ein hoher Cortisolspiegel wird häufig mit einer schwächeren Funktion des Immunsystems in Verbindung gebracht.
Meditation verbessert auch die Aktivität bestimmter Teile des Gehirns, die für die Wahrnehmung von Stress und Angst verantwortlich sind. Dies trägt dazu bei, eine bessere Kontrolle über Körper und Geist zu erlangen und somit besser mit Stress und Angst umgehen zu können.
Regelmäßige Meditation kann einen starken positiven Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Zusammensetzung der Darmmikrobiota von Menschen, die regelmäßig meditieren, deutlich von der Zusammensetzung der Mikrobiota von Menschen unterscheidet, die nicht meditieren.
Die Anreicherung der Mikrobiota der tibetischen Mönche wurde mit einem geringeren Risiko für Angstzustände, Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einer verbesserten Immunfunktion in Verbindung gebracht. Diese Ergebnisse liefern überzeugende Beweise dafür, dass Meditation eine positive Rolle bei der Erhaltung der mentalen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens spielt. (2)
Vorteile und Wirkungen der Meditation für die physische und psychische Gesundheit
Meditation hat viele positive Effekte und kann die Funktion des Körpers und des Gehirns auf verschiedene Weise beeinflussen. Beim Meditieren wird eine Vielzahl von neurobiologischen, chemischen und physischen Prozessen ausgelöst, die zu einer Verbesserung der kognitiven und psychischen Funktionen sowie der körperlichen Gesundheit führen. Hier sind einige der Prozesse, die bei der Stärkung des Immunsystems und der Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch Meditation und Achtsamkeit im Gange sind:
Stressreduktion
Stress ist einer der Hauptfaktoren, die das Immunsystem schwächen. Meditation hilft uns, uns auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und negative Gedanken zu überwinden.
Meditation und Achtsamkeit helfen, Stress abzubauen, indem sie für die Senkung des Stresshormons Cortisol sorgen. Cortisol ist ein wichtiger Indikator für Stress und ein hoher Cortisolspiegel kann das Immunsystem schwächen. Durch regelmäßiges Meditieren und Achtsamkeit kann der Cortisolspiegel deutlich gesenkt werden. Eine niedrigere Stressbelastung wiederum stärkt das Immunsystem.
Bessere Schlafqualität
Studien haben gezeigt, dass meditieren den Schlaf verbessern und den Schlafrhythmus regulieren kann, was wiederum zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Guter Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des Körpers und die Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems, da unser Körper während der Nacht Reparatur- und Regenerationsprozesse durchführt. Während des Schlafs produziert der Körper Zytokine, Proteine, die das Immunsystem unterstützen. Eine gute Schlafqualität fördert daher die Produktion dieser Zytokine und stärkt somit das Immunsystem.
Stärkung des parasympathischen Nervensystems
Regelmäßige Meditation trägt auch zur Stärkung des parasympathischen Nervensystems bei, indem sie den Körper in einen Zustand tiefer Entspannung versetzt. Dies führt zu einer Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, indem Stresshormone reduziert und regulierende Hormone wie Oxytocin und DHEA erhöht werden.
Das parasympathische Nervensystem ist für die Regeneration und Erholung des Körpers verantwortlich und spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems. Dieses System reguliert Funktionen wie Herzfrequenz, Atmung, Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden.
Regelmäßige Meditation kann auch dazu beitragen, die Verbindungen zwischen dem Gehirn und dem parasympathischen Nervensystem zu stärken. Dadurch kann das parasympathische Nervensystem bei Bedarf schneller und effektiver aktiviert werden.
Steigerung der körperlichen und geistigen Widerstandskraft
Meditation kann auch die körperliche und geistige Widerstandskraft erhöhen, was wiederum zur Stärkung des Immunsystems beiträgt. Eine erhöhte Widerstandskraft bedeutet, dass man besser auf Stress und Krankheiten reagieren kann und somit ein stärkeres Immunsystem hat.
Verbesserung der Emotionsregulation
Meditation kann auch dabei helfen, Emotionen zu regulieren. Emotionale Instabilität und negative Emotionen wirken sich nachteilig auf das Immunsystem aus und schwächen es.
Durch meditative und achtsame Praxis kann man lernen, besser mit belastenden Situationen und negativen Emotionen umzugehen, und ruhiger und gelassener durch das Leben zu gehen. Eine bessere Emotionsregulation bedeutet mehr Entspannung und bessere geistige Gesundheit, was sich wiederum positiv und stärkend auf unser Immunsystem auswirkt.
Regulierung des Herz-Kreislauf-Systems
Meditation kann die Herzfrequenz verlangsamen und den Blutdruck senken, was zu einer besseren Durchblutung führt. Eine bessere Durchblutung ermöglicht es dem Körper, Nährstoffe und Sauerstoff effizienter zu transportieren, was die Abwehrkräfte des Körpers erhöht.
Verbesserung des Hormonspiegels
Meditation kann nicht nur die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verringern, sondern auch die Produktion von Endorphinen anregen, die als natürliche Schmerzblocker wirken. Dadurch wird auch das körpereigene Abwehrsystem aktiviert. Es findet so eine Art Selbstheilung durch Meditation statt.
Gleichzeitig kann das Meditieren die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin und Dopamin erhöhen. Serotonin und Dopamin wirken als Neurotransmitter im Gehirn und können positive Auswirkungen auf die Stimmung haben.
Meditation für Gesundheit: Immunsystem durch Meditieren und Achtsamkeit stärken
In einer Welt, die immer schneller und chaotischer wird, ist es wichtiger denn je, innezuhalten und sich auf sich selbst zu besinnen. Mit Hilfe von MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) kannst du Stress abbauen und dein Immunsystem stärken.
Was ist MBSR?
MBSR ist ein achtsamkeitsbasiertes Stressbewältigungsprogramm, das von dem amerikanischen Arzt Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Es verbindet Meditationstechniken und Yogaübungen mit modernen Stressbewältigungstechniken. Die Idee hinter MBSR ist, dass wir durch Achtsamkeit und Meditation lernen, mit Stress umzugehen und uns selbst besser in den Griff zu bekommen.
Durch das Üben von MBSR lernt man, sich von stressigen Situationen zu erholen und sich selbst besser wahrzunehmen. Gleichzeitig kann MBSR dazu beitragen, dein Immunsystem zu stärken, indem es Körper und Geist in Einklang bringt.
Wie funktioniert MBSR?
MBSR ist ein achtwöchiges Programm, das aus einer Kombination von Gruppensitzungen und Selbststudium besteht. Die Sitzungen beinhalten Meditation, Atemübungen und Yoga, aber auch Diskussionen und praktische Aufgaben, um den Umgang mit Stress und die Einstellung zu Körper und Geist zu verbessern. Zwischen den Sitzungen werden Übungen für zu Hause empfohlen, um das Gelernte zu vertiefen.
Wie kann ich MBSR lernen?
Es gibt viele Möglichkeiten, MBSR zu erlernen. Du kannst an einem achtwöchigen Kurs teilnehmen, der von einem ausgebildeten MBSR-Trainer angeboten wird, oder du kannst dir die Techniken mit Hilfe von Online-Kursen oder Büchern über den Einstieg in die Meditation und in MBSR selbst beibringen.
Häufig gestellte Fragen zur Meditation für Gesundheit
Wie wirkt Meditation auf die Gesundheit?
Meditation kann Stress abbauen, den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Kann man durch Meditation gesund werden?
Als Teil einer ganzheitlichen Gesundheitspraxis kann Meditation helfen, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu verbessern, aber sie allein kann keine Krankheit heilen.
Wie kann ich meine Psyche selbst heilen?
Selbsthilfetechniken wie Achtsamkeit, Meditation, Selbstreflexion und Bewegung können helfen, die Psyche zu heilen und das Wohlbefinden zu steigern.
Wie lange sollte man täglich meditieren?
Eine tägliche Meditationspraxis von 10 bis 20 Minuten kann bereits positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Wichtig ist jedoch eine regelmäßige Übung.
Welche Vorteile hat Meditieren?
Regelmäßiges Meditieren kann Stress reduzieren, die Konzentration steigern, das emotionale Wohlbefinden erhöhen und die Selbstwahrnehmung verbessern.
Wie lange dauert es, bis Meditation wirkt?
Die Wirkung der Meditation kann von Person zu Person und von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich sein, aber eine regelmäßige Praxis kann schon nach wenigen Wochen positive Auswirkungen haben.
Fazit
Meditation ist eine wertvolle Praxis, die sowohl den Geist als auch den Körper stärken kann. Sie ist sehr leicht zu erlernen. Durch den Abbau von Stress und die Beeinflussung des Nerven- und Hormonhaushalts kann Meditation das Immunsystem stärken und den Körper vor Krankheiten und Infektionen schützen.
Es gibt viele verschiedene Arten der Meditation, die du ausprobieren kannst, um das Immunsystem zu aktivieren. Es ist jedoch wichtig, regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu meditieren, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Referenzen
1 Hoge, EA (Hoge, Elizabeth A.) ; Bui, E (Bui, Eric) ; Mete, M (Mete, Mihriye) ; Dutton, MA (Dutton, Mary Ann) ; Baker, AW (Baker, Amanda W.) ; Simon, NM (Simon, Naomi M.), Mindfulness-Based Stress Reduction vs Escitalopram for the Treatment of Adults With Anxiety Disorders A Randomized Clinical Trial
2 Sun Y, Ju P, Xue T, et al Alteration of faecal microbiota balance related to long-term deep meditation General Psychiatry 2023;36:e100893. doi: 10.1136/gpsych-2022-100893